Freitag, 25. Januar 2013


Der Schwerpunkt des diesjährigen Arztreports der Barmer GEK liegt auf dem Thema Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen, kurz ADHS. Eine lesenswerte Zusammenfassung des fast 300 Seiten umfassenden Reports liefert die Internetseite heute.de (Online-Präsenz der ZDF-Nachrichtenredaktion). Demnach stellt die Studie auf der Datenbasis von acht Millionen Versicherten fest, dass in den Jahren 2006 bis 2011 die Diagnose AD(H)S bei Kindern und Jugendlichen um satte 42 Prozent angestiegen sei. Jungen seien deutlich häufiger betroffen als Mädchen. So bekomme jeder zehnte Junge in seiner Kindheit den Wirkstoff Methylphenidat (in Medikamenten wie Ritalin enthalten) verschrieben –  mit steigender Tendenz.
Weiterhin wurde erstmals festgestellt, dass die Verschreibung von Tabletten gegen ADHS deutschlandweit nicht gleichverteilt ist. Stattdessen gebe es Regionen, in denen die Diagnose ADHS sehr viel häufiger gestellt werde als in anderen. Der Report liefert dafür auch nachvollziehbare Erklärungen. Die Wahrscheinlichkeit  einer solchen Diagnose steige demnach bspw. mit der Dichte des Netzes von Kinder- und Jugendpsychiatern.
Erstmalig werden auch Risikofaktoren für die Diagnose ADHS auf der Basis der Daten des neuen Arztreports genannt. So spiele das Elternhaus eine große Rolle: Beispielsweise erhalten Kinder mit Elternhäusern höheren Bildungsniveaus der Studie zufolge seltener die Diagnose ADHS als Kinder mit Elternhäusern geringeren Bildungsniveaus.

Der enorme Anstieg der Diagnosen von ADHS sowie die damit oft einhergehende Verabreichung von Medikamenten wird laut heute.de bereits seit Längerem mit kritischen Augen gesehen. So rät die Bundesregierung, einer medikamentösen Lösung des Problems solle immer eine andere Lösungsmöglichkeit, wie eine Verhaltens- oder Lerntherapie, vorangestellt werden. Zudem sollte das Verabreichen von Methylphenidat zeitlich begrenzt werden. Laut Studie erhalten aber momentan immer mehr Kinder mit ADHS-Diagnose bis zum 19. Lebensjahr oder sogar darüber hinaus täglich diesen Wirkstoff.


Der Artikel bietet darüber hinaus verschiedene Videos zum Thema, eine Infografik sowie einen Link zum Download des Barmer GEK Artzreports 2013.
 

1 Kommentar:

  1. DIA-GNOSE heißt auf Deutsch Durchblick.
    Wenn jemand behauptet, dass jemand ADHS hat, muss er den DURCHBLICK haben und das beweisen. Das geht ganz leicht, indem er sofort wenigstens ein praktisches Beispiel berichtet, wie er dieses Problem schon einmal gelöst hat, und dadurch den Betroffenen beruhigt und für seine mögliche gute Entwicklung begeistert.

    Wenn der "Diagnostiker" wie es oft der Fall ist - kein einziges Lösungsbeispiel berichten kann, würde ihn in der neuen Ich-kann-Schule nicht mal ein kleines Kind ernst nehmen.
    ADHS heißt in der Ich-kann-Schule: Alle Dummen haben´s schwer.

    Sehen wir uns nur einmal an, wie schlampig gewöhnlich mit dem behaupteten Aufmerksamkeitsdefizit umgegangen wird!
    Da tut man immer so als sei das eine besonders schlimme, unerklärliche Kinderkrankheit.

    In Wirklichkeit gelingt es den offenbar lebensblinden Erwachsenen nur nicht, die Aufmerksamkeit auf sich zu ZIEHEN.

    Wenn man sieht, wie sie dauernd nicht als immer noch mehr DRUCK machen, fragt man sich, ob man sie nicht auf ihren Geisteszustand untersuchen sollte.

    Mit DRUCK kann man doch nicht ZIEHEN!

    Sie merken nicht und wollen nicht merken, wie SIE das Problem immer größer machen.

    In der Ich-kann-Schule könnte jedes kleine Kind Menschen, die sich im Leben derart verirrt haben, gut helfen.

    Wir sollten überhaupt mehr auf Kinder achten und von ihnen lernen.
    Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

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